Hemiplegie – Morbus Parkinson – Multiple Sklerose – Schwindel
Praxisleitfaden für die therapeutische Praxis – Weiterbildung in 5 Modulen
Das Gesundheitswesen wandelt sich dynamisch und ist gekennzeichnet durch wachsende Forderungen an Kompetenz und Qualität. Dies gilt in besonderem Maße auch für die therapeutische Expertise bei neurologischen Erkrankungen. Wissenschaft und Forschung entwickeln sich sprunghaft und verlangen seit geraumer Zeit nach entsprechenden Fachweiterbildungen.
Dazu werden Sie als Teilnehmer/In:
- praktisch anwendbares Wissen über effektive neurophysiologische- und psychologische, konzeptübergreifende Anwendungsverfahren erwerben
- -die Sichtweise der ICF in Befundung und Therapie integrieren und in Handlungskonsequenzen umsetzen
- Kompetenzen aus Physio- und Ergotherapie nutzen (z.B. Lagerung und Transfer, Okulomotorisches Training, Hilfsmittelversorgung und -einsatz)
- in die rehabilitative Behandlung ressourcenorientiert den Alltag mit einbeziehen, um Selbstständigkeit,Teilhabe und Lebens-qualität Ihrer Patienten im häuslichen und sozialen Umfeld wie-der rasch zu verbessern
- wesentliche Beratungsinhalte und Orientierungshilfen für Betroffene und Angehörige erwerben
- die erworbenen Inhalte in der eigenen Praxis erproben und die Ergebnisse reflektieren
Die Weiterbildung zeichnet sich aus durch:
einen hohen Übungsanteil und kontinuierlichen Austausch – Wissen wird nicht nur theoretisch vermittelt, sondern auch praktisch eingeübt. Dazu werden zum einen Videoanalysen und Übungsaufgaben eingesetzt. Zum anderen setzen Sie die Weiterbildungsinhalte im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit um und haben die Gelegenheit, eigene Patientenfälle vorzustellen und zu diskutieren.
- NT 1 (32 LE) FAT 1 – Funktionelles Alltagstraining
- NT 2 (24 LE) Neuropsychologische Diagnostik und Training bei neurologischen Erkrankungen
- NT 3 (24 LE) Tatort Hemiplegie – Morbus Parkinson – Multiple Sklerose (Voraussetzung: FAT 1 oder Bobath-Grundkurs)
- NT 4 (20 LE) FAT 2 – Die Neuropathologie verstehen (Voraussetzung: FAT 1 oder Bobath-Grundkurs)
- NT 5 (16 LE) Schwindel untersuchen und behandeln
Das Zertifikat „Fachtherapeut/in NEUROTRAINER“ kann durch das Absolvieren aller 5 Module erworben werden.
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Module:
NT 1 – FAT 1 – Funktionelles Alltagstraining
TFT-FNT-24-02
22. Februar 2024 – 25. Februar 2024 (Mannheim)
FAT 1 – Funktionelles Alltagstraining
– NT 1 –
- Neurophysiologische Grundlage
- Neuromuskuläre Funktionen
- Sensomotorische Entwicklung
- Normale Bewegung
- ICF orientierte Befunderhebung / Therapieplanung / Therapiedurchführung / Reflexion
- Praktische Umsetzung anhand von Fallbeispielen, Handling
Durch das Seminar soll das Verständnis für das Gesamtsystem „ZNS“ verbessert werden, um aufbauend auf die Theorie, sowie durch praktische Beispiele, die Therapie so funktionell und alltagsrelevant wie möglich zu gestalten. Der Transfer zwischen Theorie und Praxis wird in Form von Fallbeispielen (Video), Handling, Gruppenarbeit, Selbsterfahrungsbeispiele sowie durch Exkurse in die Neurologie und Neuropathologie vertieft. Neben den Therapieansätzen bei Multipler Sklerose und Morbus Parkinson, die in den jeweiligen sensomotorischen Systemen besprochen werden, liegt ein weiterer Schwerpunkt beim häufigsten neurologischen Krankheitsbild, der „Hemiplegie“.
Ziel des Seminars:
Das ZNS verstehen – die Symptomatik verstehen, um letztendlich unsere Patienten zu verstehen. Wir versuchen Voraussetzungen zu schaffen, um das MÖGLICHE, und nicht das UNMÖGLICHE zu verlangen und so auf möglichst motivierte und motivierende Art und Weise zur verbesserten Selbständigkeit im Alltag beizutragen.
Das Buch zum Kurs:
Karl-Michael Haus – Neurophysiologische Behandlung von Erwachsenen 3. Auflage, Springer Berlin Heidelberg
Unterrichtsbeginn: 09:00 Uhr
Dozent:
Karl-Michael Haus
Ergotherapeut
Bobath-Therapeut
SI Lehrtherapeut DVE
Lehrtherapeut für GesundheitsfachberufeUnterrichtseinheiten: 32
Fortbildungspunkte: 32
Zielgruppe: Ergotherapeuten/innen, Logopäden/innen, Psychologen/innen, Sonderpädagogen/innen
Kursgebühr: € 549,00
12 Plätze frei
bevorstehendNT 2- Neuropsychologische Diagnostik und Training bei neurologischen Erkrankungen
TFT-FNT-
18. März 2024 – 20. März 2024 (Mannheim)
Neuropsychologische Diagnostik und Training bei neurologischen Erkrankungen
– NT 2 –
Im Verlauf neurologischer Erkrankungen (Parkinson – MS – Schlaganfall) können sich die Fähigkeiten zu Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis und weiteren neuropsychologischen Leistungen verändern. Mittels entsprechender Untersuchung können diese Veränderungen dargestellt und interpretiert werden. Im Verlauf des Seminars werden alltagsnahe Übungs- und Kompensationsstrategien erarbeitet.
Inhalte der Weiterbildung
- Funktionelle Neuroanatomie und Physiologie neuropsychologischer Hirnfunktionen als Grundlage für klinische Diagnostik und Behandlung
- Bewährte Assessments der klinischen Diagnostik
- Alltagsrelevanz der Befunde auf den Ebenen der ICF nach dem Gesundheitsmodell der WHO
- Hypothesengeleitete Therapieplanung und Festlegung realistischer Behandlungsziele nach Befunden und Alltagsrelevanz der krankheitsbedingten Einschränkungen
- Symptomorientiertes Training und Transfer in den Alltag
- Möglichkeiten der Kompensation und Umfeldmaßnahmen
Ziel der Weiterbildung
Mit Abschluss des Seminares haben die TN ein aktuelles Wissen über die wichtigsten neuropsychologischen Störungen sowie deren diagnostische Erfassung. Sie sind in der Lage neue Behandlungsideen zu entwickeln und sehen die Patienten im Kontext des Krankheitsverarbeitungsprozesses.
Unterrichtsbeginn: 09:00 Uhr
Dozent:
Jürgen Jäger und Michael Ertl; Ergotherapeuten, Lehrtherapeuten DVE, Lerntherapeuten TheraPlusUnterrichtseinheiten: 24
Fortbildungspunkte: 24
Zielgruppe: Ergotherapeuten/innen, Logopäden/innen, Psychologen/innen, Sonderpädagogen/innen
Kursgebühr: € 429,00
19 Plätze frei
bevorstehendNT 3- Tatort Parkinson und Multiple Sklerose (ED)
TFT-FNT-24-06
28. Juni 2024 – 30. Juni 2024 (Mannheim)
Grundlagen – Diagnostik – Therapie
– NT 3 –
Seit Jahren ist ein stabiler Zuwachs an entsprechendem Klientel in der ambulanten Praxis zu verzeichnen. Um den Patienten gerecht zu werden, ist eine Aktualisierung des Wissens und der therapeutischen Fertigkeiten bezüglich der Befundung, der Therapie/Training und Beratung unabdingbar.
Ablauf der Weiterbildung:
Nach der Einführung in die wesentlichsten medizinischen und theoretischen Grundlagen der Krankheitsbilder, werden Befundmöglichkeiten hinsichtlich der vielfältigen Symptome beider neurologischen Erkrankungen aufgezeigt.
Es erfolgt die Vermittlung von realistischen therapeutischen Maßnahmen zur Erweiterung des Behandlungsrepertoires, um den Problemen dieser oftmals komplexen und teilweise auch schwer zu behandelnden Krankheitsbildern entgegenzuwirken.
Inhalte:
- Klinik der Multiplen Sklerose; Pathogenese, Symptomatik, Verlauf
- Klinik des Morbus Parkinson; Pathogenese, Symptomatik, Verlauf
- Betätigungsorientierte Befundung
- Funktionelle Befundung
- Behandlungsplanung bzgl. der sensomotorischen und neuropsychologischen Einschränkungen im Alltag sowie realistische Zielsetzung
- Praxisnahe Vorstellung verschiedener Behandlungsansätze auf motorischer, kognitiver, psychischer und sozialer Ebene
Ziel des Seminars
ist es, eine sinnvolle und realistische Therapiegestaltung zu ermöglichen. Dies geschieht durch die praxisnahe Vermittlung diagnostischer und therapeutischer Tools, sowie wesentlicher Aspekte der Patienten- und Angehörigenberatung um Voraussetzungen zu schaffen, das MÖGLICHE und nicht das UNMÖGLICHE zu verlangen und so auf möglichst motivierte und motivierende Art und Weise zur verbesserten Selbständigkeit im Alltag beizutragen.
Voraussetzung: Teilnahme am Seminar FAT 1 oder Bobath-Grundkurs
Kurszeiten:
Freitag 09.00–16.45 Uhr
Samstag 09.00–16.45 Uhr
Sonntag 09.00–14.00 UhrUnterrichtsbeginn: 09:00 Uhr
Dozent:
Karl-Michael Haus
Ergotherapeut
Bobath-Therapeut
SI Lehrtherapeut DVE
Lehrtherapeut für GesundheitsfachberufeUnterrichtseinheiten: 24
Fortbildungspunkte: 24
Zielgruppe: Ergotherapeuten/innen, Logopäden/innen, Psychologen/innen, Sonderpädagogen/innen
Kursgebühr: € 429,00
17 Plätze frei
bevorstehendNT 5- Schwindel untersuchen und behandeln
TFT-FNT-
2. Oktober 2024 – 3. Oktober 2024 (Mannheim)
Schwindel untersuchen und behandeln
– NT 5 –
Schwindel gilt als eines der am häufigsten genannten Symptome beim Allgemeinarzt. Auch in unserer therapeutischen Praxis werden wir öfters mit diesen Beschwerden konfrontiert. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich.
Die Fortbildung zielt vorwiegend auf die Diagnostik (spezifische Schwindelanamnese, klinische Beobachtungen und apparative Diagnostik) und Therapie von peripherem bzw. zentralem vestibulären Schwindel ab (Lagerungs- und Mobilisationsübungen störungs- und ressourcenorientiert).
Zusätzlich wird in Modell zur Sturzprophylaxe in Heimen vorgestellt.
Unterrichtsbeginn: 09:00 Uhr
Dozent:
Jürgen Jäger und Michael Ertl; Ergotherapeuten, Lehrtherapeuten DVE, Lerntherapeuten TheraPlusUnterrichtseinheiten: 16
Fortbildungspunkte: 16
Zielgruppe: Ergotherapeuten/innen, Logopäden/innen, Psychologen/innen, Sonderpädagogen/innen
Kursgebühr: € 309,00
18 Plätze frei
bevorstehendNT 4- FAT 2- Die Neuropathologie verstehen
TFT-FNT-
25. Oktober 2024 – 27. Oktober 2024 (Mannheim)
FAT 2 – Die Neuropathologie verstehen
– NT 4 –
Man spricht in unserem Gehirn von über 100 Milliarden Neuronen, d.h. mehr Neurone im Kopf als Menschen auf der Erde leben! So hat jeder von uns seine eigene kleine, kommunizierende Welt im Kopf! Durch einen Schlaganfall bricht diese Kommunikation quasi „schlagartig“ zusammen.
Umliegende intakte Regionen, wie bspw. die kontralaterale Hemisphäre, versuchen unmittelbar die Kommunikation aufrecht zu erhalten bzw. wiederherzustellen (= Bewältigung des Alltags), was wir im späteren als „Kompensation“ beschreiben (assoziierte Bewegungen).
Dies ist jedoch in der Regel anstrengend, unökonomisch und schmälert zudem die Aktivitäten auf der betroffenen Seite. Es entwickelt sich ein „Circulus vitiosus“, der die betroffene Kommunikation zunehmend erschwert! Hohe kompensatorische Anspannungen zeigen sich vor allem bei schlaffen Paresen. Das ZNS leitet seine Aktionspotentiale auf die „gesunde“, wahrnehmbarere Körperseite, während die Stimulation der betroffenen Seite nahezu ausbleibt.
Reichen die kompensatorischen Strategien nicht mehr aus, so nutzt das ZNS noch intakte subkortikale Zentren, wie bspw. Hirnstamm und RM und aktiviert elementare Bewegungsprogramme zur Haltungsbewahrung. Wir sprechen von einer pathologischen oder besser „enthemmten“ Anspannung (assoziierte Reaktionen / Spastizität).
Inhalte des Seminars
- Kompensation u. pathologisch enthemmte Bewegungsmuster vs. Physiologie
- Befunderhebung/ Statuserfassung
- Mobilisation der druckempfindlichen und bewegungseinschränkenden Myogelosen
- Bahnung von Bewegungskompetenzen entsprechend der sensomotorischen Entwicklung; stabilisierend von kranial nach senkaudal u. mobilisierend von proximaler nach distaler – Kopffreiheit erarbeiten etc.
- Funktioneller Aufbau lateraler und ventraler Beckenstabilität (Grund der Überforderung / Myogelosen beseitigen)
- Besprechung mitgebrachter Videofallbeispiele der Teilnehmer
- Therapie mit Alltagsmedien und Transfer in den Alltag
Ziel des Seminars
Hintergründe (Kompensation/ neuromuskuläre Pathologie) der Hemiplegie erfahren, Probleme patientenspezifisch erfassen, ressourcenorientiert und alltagsrelevant die Therapie gestalten: „Das Mögliche verlangen – nicht das Unmögliche!“
Voraussetzung: Teilnahme am Seminar FAT 1 oder Bobath-Grundkurs
Das Buch zum Kurs: Neurophysiologische Behandlung bei Erwachsenen: Grundlagen der Neurologie, Behandlungskonzepte, Karl Michael Haus; Springer; Auflage: 2., überarbeitete Auflage 2010
Unterrichtsbeginn: 09:00 Uhr
Dozent:
Karl-Michael Haus
Ergotherapeut
Bobath-Therapeut
SI Lehrtherapeut DVE
Lehrtherapeut für GesundheitsfachberufeUnterrichtseinheiten: 20
Fortbildungspunkte: 20
Zielgruppe: Ergotherapeuten/innen, Logopäden/innen, Psychologen/innen, Sonderpädagogen/innen
Kursgebühr: € 389,00
19 Plätze frei
bevorstehend